Schloss Chojnik

Kynastburg

Zamek Chojnik
Sobieszów, 58-570 Jelenia Góra

+48 75 755 63 94
+48 501 777 994

Schloss Chojnik
(Kynastburg)

Archäologische Forschungen deuten darauf hin, dass sich auf dem Gipfel des Berges Chojnik (Kynast) eine Siedlung des Stammes der Bobrzanie (lat. Poborane) befunden haben könnte. Sie nutzten die natürlichen Verteidigungsmerkmale des Standortes, der in den folgenden Jahrhunderten zu einer gemauerten Festung wurde. Die Geschichte der Burg reicht bis in die Mitte des 14. Jahrhunderts zurück. Der Name der Familie Schaffgotsch, die Anfang des 15. Jahrhunderts Besitzer der Burg wurde, ist fest mit der Geschichte des Schlosses verbunden. Damals wurde der Bau erheblich erweitert und vermutlich der berühmte Pranger aufgestellt, bei dem sich heute Touristen fotografieren lassen.

Die Burg wurde zu Zeiten ihrer Blüte durch hohe Mauern mit Schießscharten gesichert. Die Anlage war in die befestigte Unterburg, die Mittelburg mit Hof und die Oberburg mit den Überresten der spätgotischen Kapelle und des Palastes unterteilt. Im Laufe der Jahre wurde die Zahl der Gebäude stetig erweitert, darunter eine Küche in der Unterburg, das Kommandantenhaus und Ställe. Das Schicksal der Burg wurde durch die Natur, genauer gesagt durch einen Blitzschlag, entschieden. Im Jahr 1675 traf ein Blitz, löste einen Brand aus und verwandelte das Gebäude in eine Ruine.

Die Familie Schaffgotsch beschloss, eine neue Residenz im nahegelegenen Sobieszów zu errichten. Bereits im 19. Jahrhundert zogen die auf dem Gipfel des Berges gelegenen Ruinen Neugierige an. Mit der Zeit wurden sie zu einer Attraktion, die von Kurgästen aus dem nahegelegenen Cieplice Śląskie-Zdrój (Bad Warmbrunn) besucht wird. Im Jahr 1822 wurde eine Stelle eingerichtet, an der Träger oder Führer zur Verfügung standen, um die Ruinen zu besichtigen. In den alten Mauern wurde ein Gasthof sowie ein Wandererheim eingerichtet.

Der Berg Chojnik (Kynast) erhebt sich 627 m ü. M. und liegt am Rande des Riesengebirge-Nationalparks. Er ragt stolz über Sobieszów (heute ein Stadtteil von Jelenia Góra) auf, und auf seinem Gipfel sind aus der Ferne die Ruinen der Burg zu sehen. Erreichbar sind diese ausschließlich zu Fuß über Wanderwege. Der kürzeste und zugleich beliebteste Weg führt von Sobieszów, wo man den Gipfel über die schwarzen oder roten Wege erreichen kann. Der Aufstieg über den roten Weg ist einfacher als der Marsch über den schwarzen Weg, der über einen Pfad zwischen den Zbójnickie-Felsen (Räuberfelsen) führt. Am Eingang zum Schlossgelände befinden sich eine Kasse, ein Restaurant und ein Souvenirladen. Die Ruinen werden ohne Führung über markierte Wege besichtigt. Vom Schlossturm aus hat man einen herrlichen Panoramablick auf das Riesengebirge.