Schloss Grodziec

Gröditzburg

Zamek Grodziec
Grodziec 111, 59-516 Zagrodno

+48 504 051 022
+48 537 850 450

Schloss Grodziec
(Gröditzburg)

Góra Zamkowa (Schlossberg), auf dem das Schloss Grodziec thront, ist ein ehemaliger Vulkan. Der markante Basaltkegel ist sogar aus der etwa 30 km entfernten Umgebung von Legnica sichtbar. Zusammen mit dem Ostrzyca (Spitzberg) und dem Wilcza Góra (Groß Wiltscherberg) ist der Schlossberg ein Wahrzeichen des Landes der erloschenen Vulkane, das den Status eines UNESCO-Weltgeoparks trägt. Die Lage dieses Basaltkegels machte ihn von jeher zu einem idealen Ort für den Bau einer Befestigungs- und Beobachtungsanlage. Der Kegel war schwierig einzunehmen, und ohne Bäume war es möglich, den herannahenden Feind aus großer Entfernung zu erkennen.

Die ersten Erwähnungen von einer Burg auf dem isolierten Berg stammen aus dem 12. Jahrhundert. Dank der Piasten, insbesondere Herzog Friedrich I., wurde das Schloss zu einem wichtigen Ort in Schlesien. Es wurde nach dem Vorbild der piastischen Residenz in Legnica umgebaut und war eine wahre Perle unter den gotisch-renaissancezeitlichen Residenzen. Die Entwicklung der Burg dauerte bis zum Dreißigjährigen Krieg (1618–1648). Dann wurde sie von den Truppen des Herzogs Albrecht von Wallenstein eingenommen, die leider große Zerstörungen anrichteten. Trotz mehrerer Versuche gelang es nicht, das Schloss wiederherzustellen, und es verfiel allmählich bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts. Dann ging das Anwesen in Grodziec, dem Dorf, das seinen Namen von der alten Burg erhielt, in den Besitz der Familie von Hochberg über. Sie unternahmen jedoch keine Versuche, das Schloss wieder aufzubauen, sondern wählten den in der Nähe der Ruinen gelegenen Palast als ihre Residenz.

Im 19. Jahrhundert, zur Zeit des aufkommenden Tourismus, wurden die Überreste der alten piastischen Festung zu einem beliebten Ausflugsziel. Dieser Zustand hielt bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts an, als das Anwesen in die Hände der Familie von Dirksen überging. Sie beauftragten den Architekten Bodo Ebhardt mit der Durchführung von Restaurierungsarbeiten, deren Ergebnisse bis heute sichtbar sind. Er verband die alten Ruinen mit neu errichteten Teilen des Schlosses.

Bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs war das Schloss eine sehr beliebte Touristenattraktion. Nach 1945 verfiel das Schloss erneut. Zahlreiche Versuche, die Innenräume anzupassen, scheiterten. Kurzzeitig diente es sogar als Jerzy Grotowskis Theater Laboratorium. Heute, unter der Obhut der Gemeinde Zagrodno, ist es eines der meistbesuchten Denkmäler in diesem Region Niederschlesiens. Es werden zahlreiche Ritterturniere organisiert, die an die alten piastischen Traditionen anknüpfen. Vom Schlossturm aus bietet sich eine der schönsten Panoramen des Bober-Katzbach-Vorgebirges, der Bober-Katzbach-Gebirge und des Riesengebirges.