Schloss Kliczków

Klitschdorf

Zamek Kliczków
Kliczków 8, 59-724 Osiecznica

+48 757 34 07 00

Schloss Kliczków
(Klitschdorf)

Am Rande der Niederschlesischen Wälder, etwa 15 km nordwestlich von Bolesławiec, erhebt sich das Schloss Kliczków. Seine Geschichte reicht bis ins 13. Jahrhundert zurück, als das Herzogtum Schweidnitz-Jauer von Herzog Bolko I. regiert wurde. Das Schloss wurde gebaut, um die Grenze vor Angriffen aus Böhmen zu schützen. Laut der ersten historischen Erwähnung wurde ursprünglich ein Wachposten aus Stein und Holz am rechten Ufer der Kwisa (Queis) erbaut. Im Laufe der Jahrhunderte verlor das Schloss seine Verteidigungsfunktion und wurde allmählich zu einer prachtvollen Residenz. Heute spiegelt die Architektur des Schlosses die wechselvolle Geschichte Schlesiens sowie die sich verändernden architektonischen Trends wider. Hier findet man Elemente der französischen und italienischen Renaissance, des deutschen Manierismus sowie des englischen Gotikstils.

Bedeutende Adelsfamilien wie die von Promnitz, von Rechenberg und von Schellendorf haben ihre Spuren in der Geschichte des Schlosses hinterlassen. Im Jahr 1767 ging das Schloss in den Besitz der Familie Solms-Baruth über und blieb bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs in deren Händen. Eine bedeutende Erweiterung fand Ende des 19. Jahrhunderts unter der Leitung von Friedrich zu Solms-Baruth statt, der davon träumte, die Residenz seiner Familie nach dem Vorbild der Schlösser an der Loire umzubauen.

Das Schloss ist von einem im englischen Stil angelegten Park umgeben, der von Eduard Petzold entworfen wurde. Neben dem Familienmausoleum gibt es hier auch einen Pferdefriedhof, der heute eine einzigartige Besonderheit in Polen darstellt. Bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs zog das Schloss zahlreiche Mitglieder des deutschen Adels an. Im Jahr 1944, nach dem gescheiterten Attentat auf Hitler, an dem auch Friedrich zu Solms-Baruth beteiligt war, wurden die Besitzer verhaftet. Ein großer Teil ihres Vermögens wurde von den Nazis beschlagnahmt, und die Zerstörung wurde durch die Rote Armee vollendet.

Nach 1945 ging das Schloss in den Besitz des örtlichen Forstamtes und später des Militärs über. In den 1970er Jahren wurden erfolglose Versuche zur Renovierung unternommen. Erst Anfang des 21. Jahrhunderts gelang es, den einstigen Glanz des Schlosses wiederherzustellen. Heute beherbergt das Schloss ein Hotel, ein Spa, ein Konferenzzentrum und ein Restaurant. Die wechselvolle Geschichte dieses Schlosses kann man bei einer Führung hautnah erleben.